Was hat Willy mit Burg Gars zu tun

Dadaistische Ode an Willy und die Burg Gars:
Alter Stein, du fühlst dich wohl in diesem zum Standbild gefrorenen Zeugnis des Verfalls. Als statisches Atom in der Gesamtheit jenes schweigsamen Gemäuers erzählst du uns, was gestern war und früher oder später einmal nicht mehr sein wird: denn die Zeit, die alte Bügelfrau macht irgendwann alles wieder glatt – so wie Frau Bügel es schließlich auch mit Willy Millowitsch machte. Doch sie haben Bestand, die Leichen der Vergangenheit, weil jemand da ist, der sie sieht und hört. Zeit, du alte Bügelfrau, du bist die Glatt- und Gleichmacherin schlechthin, löschst aus und erschaffst, sorgst für Gleichgewicht und glättest die Falten im Negligé der Existenz.

So ist die gebügelte Glätte in Form einer Fläche, besonders jener ohne Textur, nicht umsonst die zweit-einfachste aller zweidimensionalen Figuren im Weltlichen und Geistlichen: Denn dort liegt der metaphysische Funke Wahrheit in der gleichermaßen zweidimensionale Theorie der Flat-Earth-Religion. Nämlich jener Zustand der planetaren Flachheit, welcher im weitesten Sinne auch als Schöpfung, erschaffen von der Zeit der alten Bügelfrau, interpretiert werden kann.

Alles vergeht, sowohl das Gute als auch das Schlechte, sodass alles in Balance bleibt und nichts übermächtig werde. Doch seid getröstet, alter Stein und Willy, denn ihr seid quantisiert und diskretisiert im Universum der Schaltzustände – bis in alle Ewigkeit oder bis der Strom ausfällt.

Übrigens: Burg Gars ist eine der ältesten Burganlagen Österreichs. Sie wurde im 11. Jahrhundert erbaut.

Kamera: Fujifilm X-T2
Objektive: 12 mm f/2,0; XF 35 mm f/1,4;
Software: Capture One

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