Puchberg am Schneeberg ist wie eine VR-Wanderung in Postkartenmotiven – nur ohne VR-Brille. Mit der entsprechenden Retrofilm-Farbgebung versehen, vermitteln die Fotos die Stimmung eines 50-er-Jahre-Familienausflugs, den man selber nie erlebt hat. Nur ziert heutzutage eine Webadresse die rustikale Schneebergbahngarage und die alte Lok fährt nicht mehr, sondern ruht als zu einer Sehenswürdigkeit gewordener Schrotthaufen gleich davor.
Mit dem Lift geht es bergauf in Richtung Zwischenstation, wo die ersten interessanten Visuals warten: schöne Berge wohnen dort, auch wenn die Wegführung mehr irre- als führt. Nichteinmal der einheimische Hüttenbewohner in der Labstation konnte genau sagen, ob die Richtungsangaben der Wegweiser stimmen. „Gehts dort runter, des is am gscheitesten“, meinte er oder sie.
Wir vertrauen dem Bergmenschen und nach einer halben Stunde Wegzeit verirrten wir uns in einen Wald. Dort begegneten uns Schmetterlinge und Blumen, Bäume, tote Bäume, weinende Bäume, Gestrüpp und einige Steine. „Könnte schlimmer sein“, dachten wir und stiegen weiter abwärts. Als uns der Wald schließlich freigab, erblickten wir wieder die Talstation jener Seilbahn, die uns zuvor so fleißig hinaufbefördert hatte.
Ziemlich oldschool und klassisch war die halbtägige Reise, die sich zu 90 Prozent im fast blickdichten Wald abspielte. Trotzdem, oder gerade deswegen war sie’s jedoch wert.
Kamera: Fujifilm X-T2
Objektive: XF 18 mm f/2,0
Software: Capture One
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